Es ist Montag :(
Hallo allerseits,
die Uni hat mich nach einem sehr schoenen Wochenende zurueck.
Wie ich in meinem letzten Beitrag schon erwaehnt hatte, wollten wir am letzten Donnerstag auf eine Open-Bar-Party im Opera-Nights gehen. Leider wurden unsere hohen Erwartungen jedoch nicht erfuellt. Nach einem halbstuendigen Fussmarsch durch die Innenstadt erreichten wir den Club, vor dem sich schon eine kleine Menschenmenge versammelt hatte. So konnten wir zunaechst einmal eine weitere halbe Stunde in der Schlange anstehen. Endlich vorne angekommen, musste ich mir auch noch die Frage nach meinem Alter gefallen lassen, bevor uns endlich Einlass gewaehrt wurde. Im Inneren machte der Cub eigentlich einen guten Eindruck, jedenfalls optisch. Fuer 10 € Eintritt erhielt jeder einen Gutschein, mit dem an der Theke ein Glas erhielt, das man sich dann zumindest theoretisch, so oft man wollte, auffuellen lassen konnte. Der erste Wodka-Orange konnte leider allenfalls durch seinen hohen Vitamingehalt ueberzeugen, nach zwei fuehlten wir uns bereits dermassen fit, dass wir beschlossen, dieses Lokal schnellstmoeglich zu verlassen. Erleichtert wurde uns diese Entscheidung durch die Tatsache, dass die Theke mittlerweile von drei Belagerungsringen durstiger Franzacken umgeben war, die alle mit bettelndem Gesichtsausdruck den voellig ueberforderten Garcons ihre Glaeser entgegenstreckten. Noch kurz beobachteten wir dieses Schauspiel und begaben uns dann auf den Heimweg, auf dem wir im Rahmen einer Verehrskontrolle noch eine artistische Vorfuehrung dreier Motorradpolizisten bewundern durften. Offensichtlich mussten sie naemlich ihre generalstabsmaessig nebeneinander parallel ausgerichten Bikes hundert Meter umparken, also zogen sie ersteinmal eine kleine Show ab, indem sie sehr elegant nacheinander in Reihe losfuhren, um dann die Strecke im Stehen und sehr sportlich auf dem Buergersteig zu bewaeltigen und ihre Raeder schliesslich wieder exakt am Strassenrand auszurichten. Als wir bei uns in der Residence angekommen waren, beschlossen Christian und ich, vor der Tuer noch einen kleinen Absacker zu uns zu nehmen, zu dem wir auch Beate noch ueberreden konnten. Wir setzten uns also auf einen kleinen Hof, der ziemlich im Dunkeln lag. So konnten uns die zwei Franzosen, die auf einmal wie wild an einem Fahrrad rumzerrten, das ein einem Fahrradstaender an der Strasse angschlossen war, auch nicht sehen. Wir reagierten zunaechst einmal verdutzt ob so viel Dreistigkeit, da das simple Reissen am Rahmen, um das Schloss aufzubrechen, natuerlich mit ziemichen Laerm verbunden ist. Beate schliesslich riss uns aus unserer Zurueckhaltung, die wir, mit den oertlichen Sitten nicht vertraut, ersteinmal eingenommen hatten, als sie anmerkte, dass genau ein Fahrrad an diesem Staender stehe, und Denise Ihres dort abzustellen pflege. Dies liess die Lage natuerlich in einem anderen Licht erscheinen und wir begaben uns an den Ort des Geschehens. Durch unser Auftreten sichtlich irritiert, begannen die beiden verhinderten Diebe irgendwelche Entschuldigungen zu stammeln, nachdem Christian sie auf englisch darauf hingewiesen hatte, dass sie gerade versuchten, sein Fahrrad vom Staender zu reissen. Auf unsere Aufforderung hin suchten sie schliesslich das Weite. Waehrend Beate ins Haus ging, um Denise zu holen, damit sie das Rad mit ins Haus naehme, kamen die beiden zu unserer Verwunderung auf der anderen Strassenseite zurueck und stoppten genau vor dem Wohnheim gegenueber, vor dem sich ebenfalls ein Fahhradstaender mit genau einem Fahrrad daran befand. Nachdem sie schnell bei uns die Erlaubnis eingeholt hatten, begannen sie also ihr Spiel mit diesem Fahrrad von neuem, was jedoch nicht von Erfolg gekroent war, so dass sie schliesslich unverrichteter Dinge von dannen zogen und Denise ihr Fahrrad ersteinmal im Haus in Sicherheit brachte. Dieses Geschehen war jedoch kein Einzelfall in Sachen Kriminalitaet. Einem Franzosen vom Club International wurde am selben Abend das Auto ausgeraeumt, Beate und Andres aus Mexiko wurden in der Metro bereits Zeugen eines aeusserst brutal ausgefuehrten Raubueberfalls direkt vor ihnen in der Warteschlange vor einem Fahrkartenautomaten, einige mexikanische Maedchen berichteten von einer wuesten Kneipenschlaegerei, bei der saemtliches Mobiliar durch den Raum flog und sie sich unter einem Tisch in Deckung begeben mussten und auch die Geldautomaten sind immer fuer eine (boese) Ueberraschung gut, sie spucken naemlich mitunter nur Karte und Quittung und kein Geld aus.
Den Freitag hatten viele von uns frei. Gegen mittag machten Beate, Stefan und ich uns auf einen kleine Stadtspaziergang, bei dem wir das Geburtshaus von Charles de Gaulles passierten und seine Taufkirche besichtigten. Das gleich taten wir mit einer anscheinend nicht mehr in Gebrauch befindlichen Kirche, in der eine Installation aus grossen Lichtnetzen angebracht war, die ihre Farbe von Zeit zu Zeit von rot nach blau wechselten. Nachdem wir uns auf dem Rueckweg noch Fussballkarten fuer Samstag gekauft hatten, gingen wir abends zu Brandon aus den Staaten, der zu einer kleinen Zimmerparty eingeladen hatte.
Der Samstag stand voll im Zeichen des Fussballs. Um 1 Uhr trafen wir uns mit den auslaendischen Studenten von unserer Schule zu einem kleinen Kick. Ich war in einer Mannschaft mit Beate, Stefan, Christian und zwei Mexikanern, Mariano und Adson. Dank deutscher Fussballtugenden, Kampfeswille und Opferbereitschaft, und mexikanischer Ballkunst entschieden wir die ersten beiden Spiele fuer uns. Das dritte war sodann ein Unentschieden, auch wenn unsere Meinung diesbezueglich nicht von allen Spielern der Gegenmannschaft geteilt wurde. Im Anschluss hoerten wir dann die Bundesliga-Konferenz auf Deutsche Welle und machten uns danach auf zum Stadium Lille Métropole, um uns das Heimspiel vom LOSC gegen Nizza anzuschauen. Nach einer enttaeuschend schwachen ersten Halbzeit, begann es in der zweiten Haelfte, ziemlich heftig zu regnen. Waehrend Beate, Lukas und Christian deswegen den Heimweg antraten, wurden Stefan und ich mit einem nun wirklich ansehnlichen Spiel fuer unseren Durchhaltewillen beohnt. Lille spielte wie ausgewechselt und uebte von nun an starken Druck auf die Equipe aus Nizza aus. Erst in der 93. Minute wurden die Anstrengungen auch durch einen schoenen Freistosstreffer belohnt, so dass auch wir zufrieden den Heimweg antreten konnten, um schnellstmoeglich eine heisse Dusche zu nehmen, da wir mittlerweile voellig durchnaesst waren.
Am Sonntag fuhren Beate und ich nach Duenkirchen, um die vielleicht letzten Sonnenstrahlen dieses Jahres noch ein wenig auszunutzen. Bei unserer Ankunft mussten wir allerdings feststellen, dass es sehr windig und dementsprechend kalt war. Nachdem wir uns an einem Kaffee gewaermt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Office de Tourisme, um unseren Nachmittag ersteinmal zu planen. Dort angekommen nutzten wir sofort die Moeglichkeit, auf den alten Turm einer Kirche zu fahren, in dessen Unterbau die Touristeninformation untergebracht war. Bemerkenswerterweise stand der Turm auf der einen Strassenseite, die Kirche auf der anderen, da die Kirche in ihrer urspruenglichen Form zerstoert worden war. Von oben hatten wir einen schoenen Rundumblick ueber die Stadt, obwohl diese ganz sicher nicht zu den schoensten in Frankreich gehoert. Anschliessend besuchten wir noch das Hafenmuseum, das uns sogar positiv durch seine Ausstellungen ueberraschte, und ein kleines Aquarium, bevor wir noch ein wenig am Strand entlang schlenderten. Wieder in Lille angekommen, versuchten wir uns das erste Mal selbst an den hiesigen Muscheln, was uns auch gut gelang. Wir probierten sogar noch eine kleine Variante, indem wir dem Kochwasser gemahlene Chilis, die ich aus Deutschland mitgebracht hatte, hinzufuegten. Mit und ohne Chilis schmeckten die Muscheln ganz hervorragend und wir assen uns reichlich daran satt.
Ab heutemorgen hat uns der Ernst des Lebens wieder, mal schauen, was die Woche bringt...
Euch allen eine schoen Woche
die Uni hat mich nach einem sehr schoenen Wochenende zurueck.
Wie ich in meinem letzten Beitrag schon erwaehnt hatte, wollten wir am letzten Donnerstag auf eine Open-Bar-Party im Opera-Nights gehen. Leider wurden unsere hohen Erwartungen jedoch nicht erfuellt. Nach einem halbstuendigen Fussmarsch durch die Innenstadt erreichten wir den Club, vor dem sich schon eine kleine Menschenmenge versammelt hatte. So konnten wir zunaechst einmal eine weitere halbe Stunde in der Schlange anstehen. Endlich vorne angekommen, musste ich mir auch noch die Frage nach meinem Alter gefallen lassen, bevor uns endlich Einlass gewaehrt wurde. Im Inneren machte der Cub eigentlich einen guten Eindruck, jedenfalls optisch. Fuer 10 € Eintritt erhielt jeder einen Gutschein, mit dem an der Theke ein Glas erhielt, das man sich dann zumindest theoretisch, so oft man wollte, auffuellen lassen konnte. Der erste Wodka-Orange konnte leider allenfalls durch seinen hohen Vitamingehalt ueberzeugen, nach zwei fuehlten wir uns bereits dermassen fit, dass wir beschlossen, dieses Lokal schnellstmoeglich zu verlassen. Erleichtert wurde uns diese Entscheidung durch die Tatsache, dass die Theke mittlerweile von drei Belagerungsringen durstiger Franzacken umgeben war, die alle mit bettelndem Gesichtsausdruck den voellig ueberforderten Garcons ihre Glaeser entgegenstreckten. Noch kurz beobachteten wir dieses Schauspiel und begaben uns dann auf den Heimweg, auf dem wir im Rahmen einer Verehrskontrolle noch eine artistische Vorfuehrung dreier Motorradpolizisten bewundern durften. Offensichtlich mussten sie naemlich ihre generalstabsmaessig nebeneinander parallel ausgerichten Bikes hundert Meter umparken, also zogen sie ersteinmal eine kleine Show ab, indem sie sehr elegant nacheinander in Reihe losfuhren, um dann die Strecke im Stehen und sehr sportlich auf dem Buergersteig zu bewaeltigen und ihre Raeder schliesslich wieder exakt am Strassenrand auszurichten. Als wir bei uns in der Residence angekommen waren, beschlossen Christian und ich, vor der Tuer noch einen kleinen Absacker zu uns zu nehmen, zu dem wir auch Beate noch ueberreden konnten. Wir setzten uns also auf einen kleinen Hof, der ziemlich im Dunkeln lag. So konnten uns die zwei Franzosen, die auf einmal wie wild an einem Fahrrad rumzerrten, das ein einem Fahrradstaender an der Strasse angschlossen war, auch nicht sehen. Wir reagierten zunaechst einmal verdutzt ob so viel Dreistigkeit, da das simple Reissen am Rahmen, um das Schloss aufzubrechen, natuerlich mit ziemichen Laerm verbunden ist. Beate schliesslich riss uns aus unserer Zurueckhaltung, die wir, mit den oertlichen Sitten nicht vertraut, ersteinmal eingenommen hatten, als sie anmerkte, dass genau ein Fahrrad an diesem Staender stehe, und Denise Ihres dort abzustellen pflege. Dies liess die Lage natuerlich in einem anderen Licht erscheinen und wir begaben uns an den Ort des Geschehens. Durch unser Auftreten sichtlich irritiert, begannen die beiden verhinderten Diebe irgendwelche Entschuldigungen zu stammeln, nachdem Christian sie auf englisch darauf hingewiesen hatte, dass sie gerade versuchten, sein Fahrrad vom Staender zu reissen. Auf unsere Aufforderung hin suchten sie schliesslich das Weite. Waehrend Beate ins Haus ging, um Denise zu holen, damit sie das Rad mit ins Haus naehme, kamen die beiden zu unserer Verwunderung auf der anderen Strassenseite zurueck und stoppten genau vor dem Wohnheim gegenueber, vor dem sich ebenfalls ein Fahhradstaender mit genau einem Fahrrad daran befand. Nachdem sie schnell bei uns die Erlaubnis eingeholt hatten, begannen sie also ihr Spiel mit diesem Fahrrad von neuem, was jedoch nicht von Erfolg gekroent war, so dass sie schliesslich unverrichteter Dinge von dannen zogen und Denise ihr Fahrrad ersteinmal im Haus in Sicherheit brachte. Dieses Geschehen war jedoch kein Einzelfall in Sachen Kriminalitaet. Einem Franzosen vom Club International wurde am selben Abend das Auto ausgeraeumt, Beate und Andres aus Mexiko wurden in der Metro bereits Zeugen eines aeusserst brutal ausgefuehrten Raubueberfalls direkt vor ihnen in der Warteschlange vor einem Fahrkartenautomaten, einige mexikanische Maedchen berichteten von einer wuesten Kneipenschlaegerei, bei der saemtliches Mobiliar durch den Raum flog und sie sich unter einem Tisch in Deckung begeben mussten und auch die Geldautomaten sind immer fuer eine (boese) Ueberraschung gut, sie spucken naemlich mitunter nur Karte und Quittung und kein Geld aus.
Den Freitag hatten viele von uns frei. Gegen mittag machten Beate, Stefan und ich uns auf einen kleine Stadtspaziergang, bei dem wir das Geburtshaus von Charles de Gaulles passierten und seine Taufkirche besichtigten. Das gleich taten wir mit einer anscheinend nicht mehr in Gebrauch befindlichen Kirche, in der eine Installation aus grossen Lichtnetzen angebracht war, die ihre Farbe von Zeit zu Zeit von rot nach blau wechselten. Nachdem wir uns auf dem Rueckweg noch Fussballkarten fuer Samstag gekauft hatten, gingen wir abends zu Brandon aus den Staaten, der zu einer kleinen Zimmerparty eingeladen hatte.
Der Samstag stand voll im Zeichen des Fussballs. Um 1 Uhr trafen wir uns mit den auslaendischen Studenten von unserer Schule zu einem kleinen Kick. Ich war in einer Mannschaft mit Beate, Stefan, Christian und zwei Mexikanern, Mariano und Adson. Dank deutscher Fussballtugenden, Kampfeswille und Opferbereitschaft, und mexikanischer Ballkunst entschieden wir die ersten beiden Spiele fuer uns. Das dritte war sodann ein Unentschieden, auch wenn unsere Meinung diesbezueglich nicht von allen Spielern der Gegenmannschaft geteilt wurde. Im Anschluss hoerten wir dann die Bundesliga-Konferenz auf Deutsche Welle und machten uns danach auf zum Stadium Lille Métropole, um uns das Heimspiel vom LOSC gegen Nizza anzuschauen. Nach einer enttaeuschend schwachen ersten Halbzeit, begann es in der zweiten Haelfte, ziemlich heftig zu regnen. Waehrend Beate, Lukas und Christian deswegen den Heimweg antraten, wurden Stefan und ich mit einem nun wirklich ansehnlichen Spiel fuer unseren Durchhaltewillen beohnt. Lille spielte wie ausgewechselt und uebte von nun an starken Druck auf die Equipe aus Nizza aus. Erst in der 93. Minute wurden die Anstrengungen auch durch einen schoenen Freistosstreffer belohnt, so dass auch wir zufrieden den Heimweg antreten konnten, um schnellstmoeglich eine heisse Dusche zu nehmen, da wir mittlerweile voellig durchnaesst waren.
Am Sonntag fuhren Beate und ich nach Duenkirchen, um die vielleicht letzten Sonnenstrahlen dieses Jahres noch ein wenig auszunutzen. Bei unserer Ankunft mussten wir allerdings feststellen, dass es sehr windig und dementsprechend kalt war. Nachdem wir uns an einem Kaffee gewaermt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Office de Tourisme, um unseren Nachmittag ersteinmal zu planen. Dort angekommen nutzten wir sofort die Moeglichkeit, auf den alten Turm einer Kirche zu fahren, in dessen Unterbau die Touristeninformation untergebracht war. Bemerkenswerterweise stand der Turm auf der einen Strassenseite, die Kirche auf der anderen, da die Kirche in ihrer urspruenglichen Form zerstoert worden war. Von oben hatten wir einen schoenen Rundumblick ueber die Stadt, obwohl diese ganz sicher nicht zu den schoensten in Frankreich gehoert. Anschliessend besuchten wir noch das Hafenmuseum, das uns sogar positiv durch seine Ausstellungen ueberraschte, und ein kleines Aquarium, bevor wir noch ein wenig am Strand entlang schlenderten. Wieder in Lille angekommen, versuchten wir uns das erste Mal selbst an den hiesigen Muscheln, was uns auch gut gelang. Wir probierten sogar noch eine kleine Variante, indem wir dem Kochwasser gemahlene Chilis, die ich aus Deutschland mitgebracht hatte, hinzufuegten. Mit und ohne Chilis schmeckten die Muscheln ganz hervorragend und wir assen uns reichlich daran satt.
Ab heutemorgen hat uns der Ernst des Lebens wieder, mal schauen, was die Woche bringt...
Euch allen eine schoen Woche

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